Baedeker-von Koblenz in die Welt

Karl Baedeker und der Ursprung des Kulturtourismus in Koblenz

Der in Essen geborene Verleger und Autor Karl Baedeker eröffnete am 1. Juli 1827 am Paradeplatz 7 (heute Josef-Görres-Platz) eine Verlagsbuchhandlung - Verlag Karl Baedeker. Fünf Jahre später erwarb Baedecker den Röhling-Verlag, der in der Rheinstraße 13 firmiert und 1828 unter dem Titel „Rheinreise von Mainz bis Cöln. Handbuch für Schnellreisende“ den ersten Rheinreiseführer des Gymnasialprofessors Johann August Klein (1778-1831) herausgegeben hat.

In der darauf folgenden Zeit erweiterte Baedeker den Reiseführer "Rheinreise von Minz bis Cöln." um Reiserouten, Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten sowie Sehenswürdigkeiten. Erstmals wurde das Reisen als Vergnügungsform erkannt. Baedeker gilt als Revolutionär der Reiseliteratur und als Wegbereiter des Massentourismus.

  • Baedeker in jungen Jahren

    Karl Baedeker, Verleger und Autor der bekannten Baedeker-Reiseführer, wird am 3. November 1801 in eine alteingesessene Buchdrucker- und Verlegerfamilie in Essen hineingeboren. Seine Schulzeit verbringt er in Essen und Hagen. Von 1817 bis 1819 absolviert er in Heidelberg eine Lehre zum Buchhändler bei J. C. B. Mohr & Winter. Im Anschluss an seine Lehre nimmt er ebenfalls in Heidelberg das Studium der Geisteswissenschaften auf. 1822 verlässt er Heidelberg in Richtung Wetzlar, um dort ein freiwilliges Militärdienstjahr abzuleisten. Von 1823 bis 1825 ist er in Berlin als Gehilfe im Verlag Georg Reimer tätig.

  • Gründung der Verlagsbuchhandlung in Koblenz

    Seine ersten Spuren in Koblenz hinterlässt Baedeker im Jahr 1827: Am 1. Juli eröffnet er am Paradeplatz 7 (heute Josef-Görres-Platz) eine Verlagsbuchhandlung - Verlag Karl Baedeker. Er wird außerdem Mitglied der Casino-Gesellschaft. Zwei Jahre später heiratet er Emilie Heintzmann; aus der Ehe gehen zehn Kinder hervor. 1832 erwirbt Baedeker den Röhling-Verlag, der in der Rheinstraße 13 firmiert und 1828 unter dem Titel „Rheinreise von Mainz bis Cöln. Handbuch für Schnellreisende“ den ersten Rheinreiseführer des Gymnasialprofessors Johann August Klein (1778-1831) herausgegeben hat. In der Folgezeit verlegt Baedeker seine Verlagsbuchhandlung in die Rheinstraße 19/Paradeplatz 1 und überarbeitet die oben genannte „Rheinreise von Mainz bis Cöln“. Mit dem Erscheinen dieser neuen, erweiterten Fassung kann vom ersten Baedeker-Reiseführer gesprochen werden. Darauf sollen zu Lebzeiten Baedekers noch dreizehn weitere Reiseführer folgen.

  • Der Name Baedeker als Synonym für Reiseführer

    Baedeker gilt als Revolutionär der Reiseliteratur und als Wegbereiter des Massentourismus. Er legt besonderen Wert auf Übersichtlichkeit, Genauigkeit und Aktualität. Seine faktenreichen Reisebegleiter institutionalisieren Reisen als Vergnügungsform und befähigen die Rezipienten dazu, Reiseunternehmungen selbstständig durchzuführen. Sie geben einen zum Teil bis heute gültigen Kanon an Reiserouten und Sehenswürdigkeiten vor. Dementsprechend wird der Name Baedeker im 19. und frühen 20. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum zum Synonym für Reiseführer.

  • Weiterer Werdegang und Fortbestehen des Verlages

    Ab 1839 tritt er auch lokalpolitisch in Erscheinung und ist bis 1859 Mitglied des Koblenzer Stadtrates. In der Zwischenzeit ist er außerdem Vorstandsmitglied des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Am 4. Oktober 1859 stirbt Karl Baedeker im Alter von 58 Jahren in Koblenz. Sein Grabmal befindet sich bis heute auf dem Koblenzer Hauptfriedhof. Die Söhne Ernst, Karl und Fritz setzen die Arbeit ihres Vaters fort. 1948 wird in Koblenz eine Straße nach ihm benannt. Bis heute erscheinen Reiseführer unter der Marke Baedeker im Verlag Karl Baedeker (Verlagsgruppe MairDumont).

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