Kunst im Wald
Im Koblenzer Stadtwald mussten aufgrund von Borkenkäferbefall und Pilzerkrankungen zahlreiche Nadelbäume und Buchen in der Vergangenheit gefällt werden. Dieses Holz ist wegen des Schädigungsgrades nur bedingt forstwirtschaftlich verwertbar. Gleichzeitig ist der Wald ein Erholungsnahraum für viele Menschen und ein unverzichtbarer Garant als Frischluftkammer sowie ein wesentliches Element unseres globalen und regionalen Klimaschutzes. Die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für die Tragweite der Bedeutung des Waldes und die Notwendigkeit des Erhalts unserer Waldgebiete ist vor diesem Hintergrund immens wichtig.
In diesem Zusammenhang entstand die Idee einer kreativen Aktion mit vergänglicher Kunst im Wald. Dabei sollen sowohl Ziele pädagogischer Umwelterziehung verfolgt als auch Gelegenheiten geschaffen werden, die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Material Holz vor Ort zu ermöglichen sowie kreative Herangehensweisen der ästhetischen Wahrnehmung des Waldes als natürlichen Kunstraum zu eröffnen. Aktionsraum ist eine Wiese am "Waldlehrpfad" im Koblenzer Stadtwald, der im Jahr 2020 sein 20. Jubiläum feierte.
Das Projekt, geleitet von den professionellen Künstlern Bruder Stephan Oppermann Ulrich Mekiska und Fotografin Isa Steinhäuser, richtet sich vor allem an Schülerinnen und Schüler, die die Grundlagen der Holzbildhauerei erlernen möchten. Isa Steinhäuser hielt den Workshop dokumentarisch fest.
Die mit den Jugendlichen ausgesuchten Äste und Baumstämme, die die Natur und das Wetter auf eine gewisse Weise bearbeitet haben und die in einem größeren Umkreis des Installationsplatzes liegen, werden zu eigenständigen Skulpturen verarbeitet. Mit Hilfe von Holzdübeln, Draht oder Seilen werden scheinbar zusammenhanglose Teile zu sinngebenden Formen verarbeitet. Sie sollen dann am Wegrand oder auch in Bäumen hängend ihren Platz finden.
Kooperationspartner und Förderer
- Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz
- arbeitsgruppe rheinland-pfälzischer künstler e.V. (ark e.V.)
- Landesforsten Rheinland-Pfalz
- Forstamt Koblenz
- Provinzial Rheinland Versicherung AG
- Sparkasse Koblenz
- Hornbach Koblenz
- Globus Koblenz-Bubenheim
- CN Media Sound and Light
- Rhein-Mosel-Werkstatt für behinderte Menschen gGmbH
Kunst im Wald 2022

Kunst im Wald 11. - 15. Juli 2022
Holzworkshop: Kunstwerke laden zu einem Besuch im Wald ein
In der Zeit vom 11.-15.07.2022 fand der Holzworkshop unter Anleitung der Bildhauer und Künstler Bruder Stephan Oppermann und Ulrich Mekiska in der Nähe des Waldlehrpfads im Stadtwald Koblenz statt. Die 13 Schüler:innen der IGS Koblenz und des Max-von-Laue Gymnasiums erlernten in der Workshop-Woche den richtigen Umgang mit den Werkzeugen und Grundlagen der Holzbildhauerei. Außerdem hatten sie die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden und eigene Werke zu erschaffen, die ihren Platz am Wegrand des Waldlehrpfades finden und zu einem Besuch einladen. Im Sinne der „vergänglichen Kunst“ wurden dazu nur Materialien verwendet, die aus dem Wald stammen und auch nach Fertigstellung dort verbleiben können. Dokumentarisch begleitet wurde der Holzworkshop von der Fotografin Isa Steinhäuser.
Frau PD Dr. Theis-Scholz, Kulturdezernentin der Stadt Koblenz sowie Herr Schmitz vom Landesforst RLP eröffneten zum Abschluss des Workshops die Vernissage und zeigten sich begeistert von der Leistung der Teilnehmenden. „Der Koblenzer Stadtwald bietet ganzjährig als Naherholungsgebiet Besucherinnen und Besuchern sowie sportlich Aktiven einen Ort, der Ausgleich und Rückzug spendet. Wir sind froh darüber, ein so großes Interesse bei den Schülerinnen und Schülern geweckt zu haben, die den Wald in dieser Woche als Kulisse für ihre künstlerische Auseinandersetzung mit der Natur nutzen“, betont Theis-Scholz.
Intention des Workshops ist es, insbesondere jungen Menschen die Bedeutung des Waldes bewusst zu machen. Trockenheit, Schädlingsbefall und Stürme haben den Wald in den letzten Jahren dramatisch beschädigt. Die Wälder in Deutschland leisten jedoch gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, zur Artenvielfalt und als Erholungsort. Vor diesem Hintergrund möchten die Initiatoren und Kooperationspartner des Projekts zum einen die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen zum Thema Klimaschutz und Gesundheit, zum anderen auch die Nachhaltigkeit und Walderhaltung fördern.
Bildhauer Bruder Stephan Opperman aus der Benediktinerabtei Maria Laach hofft, dass die Teilnehmenden auch etwas für ihr Leben mitnehmen konnten. „Die Schüler und Schülerinnen sind in dieser Woche an ihre Grenzen gekommen, aber ich bin stolz, dass keiner daran gescheitert ist. Sie haben alle einen Weg gefunden das Projekt zu beenden, auch wenn es manchmal schwierig wurde“. Stolz präsentieren die Schüler:innen ihre Kunstwerke und geben durch ihre Beschreibung einen Einblick in tiefgehende Gedanken.
Aufgrund der positiven Resonanz wird das Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz zusammen mit Künstler*innen, Pädagog*innen, dem Forstamt Koblenz und der ark e.V. (arbeitsgruppe rheinland-pfälzischer Künstler e.V.), das Projekt „Kunst im Wald“ auch 2023 durchführen und hofft auf große Beteiligung der Koblenzer Schulen.
Ein großer Dank gilt den Förderern Sparkasse Koblenz, Globus Koblenz-Bubenheim, sowie Hornbach Koblenz. Durch die Unterstützung, konnten sich die jungen Künstler:innen voll auf ihre künstlerische Tätigkeit und das Gestalten der Skulpturen konzentrieren.
Stadtverwaltung Koblenz
Kultur- und Schulverwaltungsamt
Willi-Hörter-Platz 1
56068 Koblenz
Tanja Nikolay