Herbert Feist (geb. 10.10.1931 Koblenz)

Herbert war zehn, seine Schwester Hilde Feist (geb. 16.2.1933 Hirzenach) erst acht Jahre alt, als sie Anfang April
1942 mit ihrer Mutter Rosa geb. Ackermann (geb. 11.1.1908 Weyer) ihr Elternhaus Provinzialstraße 96 in
Hirzenach verlassen und in das heruntergekommene Hotel „Schwan“ in Bad Salzig umziehen mussten. Hier
lebten sie unter katastrophalen hygienischen Bedingungen mit vielen anderen jüdischen Leidensgenossen aus
Boppard und dem Landkreis St. Goar bis zu ihrem Abtransport per Bahn am 30.4.1942 nach Koblenz-Lützel.
Der hier bereitstehende Deportationszug Da 9 brachte sie zunächst über Köln, Düsseldorf und Duisburg in das
Durchgangsghetto Krasniczyn (Ankunft 3.5.1942), von wo sie über Ibizca vermutlich in das Vernichtungslager
Sobibor gelangten und ermordet wurden. Der Vater, Metzger und Kaufmann Karl Feist (geb. 24.2.1895
Hirzenach), war bereits im November 1940 zur Zwangsarbeit nach Frankfurt a. M. verschleppt worden. Von
hier wurde er 1942 „in den Osten“ deportiert. Vermutlich gelangte er mit dem am 12.11.1942 vom Frankfurter
Ostbahnhof abgehenden Deportationszug Da 53 ins Ghetto Minsk. Er sowie seine Kinder Hilde und Herbert
wurden 1953 vom Amtsgericht St. Goar mit Datum 8.5.1945, die Mutter Rosa Feist mit Datum April 1942 für
tot erklärt.