struktur- und genehmigungsDirektion nord

Das Gebäude des Oberpräsidiums der Rheinprovinz, die heutige Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD), war zwischen 1947 und 1950 der provisorische Sitz der ersten Landesregierung. Es verdeutlicht die historischen Ursprünge des Landes Rheinland-Pfalz und die Kontinuitäten und Brüche in der regionalen Verwaltungsgeschichte.

Das repräsentative Gebäude wurde zwischen 1907 und 1910 im Auftrag Kaiser Wilhelms II. errichtet und diente dem obersten Verwaltungsbeamten der Provinz als Wohn- und Dienstsitz. Der schmale Grundriss und die barocken Fassadenelemente im historistischen Stil erinnern an das benachbarte kurfürstliche Schloss, in dem sich das Oberpräsidium zuvor befunden hatte. Nach dem Ersten Weltkrieg bezog die Interalliierte Rheinlandkommission die Räumlichkeiten. Während des Luftangriffs am 6. November 1944 wurden Teile des Oberpräsidiums schwer beschädigt und in veränderter Form wiederaufgebaut.

Mit dem Umzug der rheinland-pfälzischen Landesregierung nach Mainz wurde das Hauptgebäude von der Bezirksregierung Koblenz und das ehemalige Dienstwohngebäude von der Justiz, ab 1978 vom Oberlandesgericht, übernommen. Seit der Auflösung der Bezirksregierungen im Jahr 1999 hat die SGD Nord dort ihren Sitz. Dabei erinnert das ehemalige Wappen der Rheinprovinz über dem mittleren Eingangstor noch heute an die vergangene Verwaltungsfunktion von Koblenz.

 

Quellen:

Dellwig, Hans-Helmut/Kallenbach, Reinhard (Bearb.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Stadt Koblenz Bd. 3.2. Mainz 2004, S. 180f.

https://sgdnord.rlp.de/fileadmin/sgdnord/Publikationen/Allgemein/160823_Geschichte_zum_Dienstgebaeude_Homepage.pdf